Charles ist der jüngste Sohn von Margaret Blyton, die als Familienoberhaupt über alles wacht. Er ist 28 Jahre jung, Tierarzt, leidenschaftlicher Reiter und Angler und loyal zu seiner Familie. Allerdings ist er in dieser Beziehung ein wenig naiv, denn er weiß nicht welche Machtspiele im Hintergrund tatsächlich laufen. Er hat von Korruption genauso wenig eine Ahnung, wie vom Beseitigen unliebsamer Gegner oder gar Zeugen und ist sich nur des Neids der Hockstetter bewusst. Trotzdem ist er seit der Highschool ausgerechnet in die Tochter des Familienoberhauptes heimlich verliebt.

Cedric Eli Durand - Ein Name bekannt wie ein bunter Hund und dies nicht dringend im Positiven. Auf dem Kerbholz des distanzierten Einzelgängers finden sich eine Menge Vergehen gegen Recht und Gesetz, denn bereits in seiner Jugend hielt er es mit diesem nicht zu genau. Hausfriedensbruch und die obligatorische Ruhestörung sind dabei noch die harmlosesten Vergehen, die sich in seiner Akte finden lassen, würde man diese öffnen. Als Kind eines Alkoholikers, aufgewachsen in einem zerrüttenden Elternhaus, das die Mutter und seinen fünf Jahre jüngeren Bruder schließlich in die Flucht trieb und als Teil einer zwielichtigen Community, war der Weg des heute 23-jährigen dem Grunde nach bereits vorbestimmt. Heute ließt es sich, wie der typische Lebenslauf eines Jungen, dem das Leben von Anfang an nicht gut gegenüber war, auch wenn er mittlerweile versucht, diesem doch noch ein Schnippchen abzuschlagen und es in geregelte Bahnen zu überführen. Doch wie man eben sagt: Die Geister, die ich rief ...

Jugendjahre in Palermo
Cosimo kam als Nachkomme der Familie Giuliano in Palermo auf die Welt. Ein Leben welches wenig mit der sorglosen Kindheit gewöhnlicher Jungs zu tun hatte. Sein Vater war ein angesehener, aber gefürchteter Mann – ein Mafioso, dessen Einfluss weit über die Stadtgrenzen hinausreichte. Schon früh wurde Cosimo in diese Welt hineingeboren, in der Loyalität mehr zählte als Freundschaft und in der jedes Wort, jede Geste genau beobachtet wurde. Schon als Kind lernte er, seine Gefühle zu verbergen, sich anzupassen und zugleich wachsam zu sein. Die Straßen von Palermo waren sein Spielplatz, aber auch ein Ort voller Gefahren. Er sah, wie sich die Erwachsenen in der Familie mit Macht und Gewalt auseinandersetzten, und lernte von klein auf, wie man still und geschickt agiert, um nicht aufzufallen und doch präsent zu sein.
Seine Jugend war geprägt von einer intensiven Ausbildung in Taktik und Waffen. Der Vater bestand darauf, dass sein Sohn nicht nur körperlich stark, sondern auch klug sein sollte. Cosimo verbrachte viele Stunden mit trainierten Lehrern, lernte den Umgang mit Pistolen, Messern und das Lesen von Situationen. Gleichzeitig wurde er dazu erzogen, niemals blind zu vertrauen, immer die Motive hinter den Handlungen anderer zu hinterfragen. Doch trotz der Härte und des Misstrauens gab es auch Momente der Zuneigung. Besonders eine Person – seine erste große Liebe – brachte Wärme in sein Leben. Sie war ein Lichtstrahl in der düsteren Welt, ein Mädchen aus einer einfachen Familie, das nichts mit den dunklen Geschäften seines Vaters zu tun hatte. Ihre Begegnungen waren selten und heimlich, kostbare Fluchten aus der Realität. Doch das Glück war nicht von Dauer. Ein tragischer Unfall riss sie von ihm fort, ein Verlust, der Cosimo tief prägen sollte und dessen Schatten ihn noch lange begleitete. Diese erste Liebe lehrte ihn, dass es mehr im Leben geben musste als Macht und Vorsicht – doch in Palermo war kein Platz für Träume.

Leben an der Seite seines Vaters
Wie alle Söhne dieser Familie, wurde Cosimo früh in die Geschäfte seines Vaters eingeweiht. Er war mehr als nur ein Sohn – er war ein wichtiger Teil des Familiengefüges und sollte eines Tages das Erbe antreten. Doch die Jahre an der Seite seines Vaters waren alles andere als einfach. Cosimo lernte, dass Macht immer mit Gefahr einhergeht, dass Verrat oft in den eigenen Reihen lauert und dass Entscheidungen nicht nur das Leben von Einzelnen, sondern ganzer Familien bestimmen konnten. Der Vater war streng, fordernd, aber auch vorsichtig. Er vertraute Cosimo, doch nur soweit es nötig war. Cosimo wurde in Verhandlungen geschickt, durfte hinter die Kulissen blicken und erlebte Intrigen, Allianzen und Feindschaften aus nächster Nähe. Seine Ausbildung zum Strategen war intensiv und brutal. Er lernte, Situationen zu analysieren, Schwächen zu erkennen und mit Bedacht zu handeln. Dabei wurde ihm klar, dass es in dieser Welt kein richtig oder falsch gab, sondern nur Gewinner und Verlierer.
Die Beziehung zum Vater war geprägt von Respekt, aber auch von Distanz. Gefühle wurden selten offen gezeigt, Vertrauen war ein rares Gut. Trotzdem gab es Momente, in denen Cosimo die Schattenseite des Mannes sah – Zweifel, Ängste und die Last, eine Familie zusammenhalten zu müssen, die von außen und innen bedroht war. Während diese dunklen Jahre vergingen, wurde das Leben für die Familie immer gefährlicher. Rivalitäten spitzten sich zu, Feinde wurden brutaler. Der Vater entschied schließlich, Cosimo aus dem direkten Einfluss herauszunehmen – aus Sorge um sein Leben, aber auch aus Kalkül. Ein Schutzprogramm wurde organisiert, das Cosimo weit weg schicken sollte. In diese Phase fiel auch der Schmerz über den Verlust seiner großen Liebe, der Cosimo noch mehr in sich zurückzog und ihn darauf vorbereitete, seine Rolle in einer neuen Welt anzunehmen.

Ankunft in Eerie
Vor genau dreizehn Monaten kam Cosimo Da Luca in Eerie an – unter falschem Namen, mit einem sorgfältig aufgebauten neuen Leben, das nur noch in Schatten von dem zeugte, was er einst war. Der junge Mann, der früher durch die engen Gassen Palermos gegangen war, existierte nicht mehr. Was geblieben war, lag tief vergraben: Erinnerungen, Erfahrungen, Instinkte. Der Umzug war keine Flucht, sondern ein kontrollierter Rückzug, eingefädelt von seinem Vater – einem Mann, dessen Einfluss zwar langsam bröckelte, aber noch ausreichte, um seinem Sohn einen Platz im Schutzprogramm zu sichern. In Sizilien wurden die Geschäfte unberechenbar, gefährlich – und Cosimo war zu wertvoll, um im Strudel der Gewalt unterzugehen. Eerie war die gewählte Zuflucht. Eine Stadt, die auf den ersten Blick nicht viel von sich preisgab – zu ruhig, zu verschlossen, fast widerwillig im Umgang mit Außenstehenden. Doch hinter den sauberen Fassaden und verschlossenen Vorhängen lag etwas Tieferes, eine latente Spannung, wie ein unterschwelliger Strom, den man nur spürt, wenn man stehen bleibt und hinhört. Die Menschen dort sprachen selten offen, doch sie beobachteten genau. Rätsel wurden in Eerie nicht gelöst – sie wurden erzählt, weitergegeben, mit jeder Generation dichter gesponnen. Für Cosimo war es ein Ort ohne Verbündete, aber auch ohne direkte Bedrohung. Ein neutraler Boden – zumindest auf den ersten Blick.

Er lebt bescheiden. Seine Tage beginnen früh und enden spät, bestimmt von seiner Arbeit als Pizzabote bei der kleinen, frisch eröffneten Pizzeria Il Segreto. Der Laden ist ein unscheinbarer Ort mit handbemalten Fenstern, irgendwo zwischen italienischer Nostalgie und amerikanischer Zweckmäßigkeit – zu authentisch, um rein geschäftlich zu wirken, und doch seltsam fehl am Platz in Eerie. Cosimo nimmt die Stelle ohne Zögern an. Sie ist ideal: unauffällig, mobil, nah an den Menschen. Die quietschgelbe Vespa, die er Tag für Tag durch Eeries verschlungene Straßen lenkt, wird schnell zu seinem stillen Erkennungszeichen. Mit jeder Lieferung lernt er ein wenig mehr – über die Topografie der Stadt, über Familienverhältnisse, über die unausgesprochenen Spannungen, die wie unsichtbare Fäden zwischen den Häusern liegen.

Als einzige Tochter des Oberhauptes ihrer Familie hat Cassandra Hockstetter sicherlich zukünftig eine große Verantwortung. Die 27-Jährige wuchs im Sumpf des Niederstandes auf und lebt seit jeher im Trailer Park von Eerie. Zwar vom Vater verwöhnt, lernte sie als Jugendliche die Härte des Lebens kennen und behauptet sich bis heute erfolgreich im Familienunternehmen. So nimmt sie hin und wieder Aufträge als Gehilfin ihres Vaters an - von Waffenschmuggel, über Erpressung bis hin zu diversen Einschüchterungsaufträgen. Die Rikers Lodge liegt ihr jedoch auch sehr am Herzen und sie knüpft dort wertvolle Kontakte. In Street Fights und beim Schrauben an Autos kann sie entspannen - ja, klingt komisch. Genauso wie ihre Zuneigung zu Charly Blyton, dem Sohn der verfeindeten Familie in Eerie.