Camden Village

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LEBEN IM WILDEN WESTEN


Das Leben im hinteren Teil Amerikas war nicht bequem und viele Menschen hatten einen harten Kampf ums Überleben auszutragen.
Doch regierte auch dort das Geld, wie überall. Wer es sich leisten konnte, lebte im Gegensatz zum Rest der Siedler und Stadtbevölkerung im Luxus, während viele verarmte Farmer oft nicht mehr hatten als eine baufällige Hütte mit einem einzigen Raum, der Küche, Wohnzimmer, Esszimmer und Schlafzimmer darstellte.
Luxus bedeutete qualitativ bessere Möbel, größere Wohnungen, eigene Badezimmer, Schulgeld für die Kinder...

Nachfolgend haben wir einiges über den Alltag im Westen zusammengetragen. Alle Informationen über spezielle Thematiken, wie Kindererziehung, Stellung der Frau, Schulen, Unterhaltung findet ihr getrennt im Lexikon aufgelistet.
VON STÄDTEN UND DÖRFERN

Siedlungen entstanden damals schnell und wurden einfach aus Papphäuser, Erdhügel oder Planwagen errichtet. Meist sorgte der erste Regen schon dafür, dass die Hütten aufweichten, weggespült wurden oder bei Indianerangriffen nicht lange stand hielten. Man war gezwungen bessere Wohnhäuser zu bauen. Doch waren anfangs Holzhütten z.B. nur in Gegenden möglich wo auch Waldbestand in unmittelbarer Nähe lag. Erst der Goldrauch, der einen großen Zuwanderungsstrom für den Westen bedeutete, wurde vieles anders und besser. Die Infrastruktur wuchs, Nachschub an Ware war besser organisiert, die Städte wuchsen. Mit dem schnellen Geld durch Goldfunde wurde so manches Nest zur Kleinstadt, die aber schnell nach dem das Gold versiegte zur Geisterstadt wurde.

Wie die westlichen Städte ungefähr einmal ausgesehen haben, könnt ihr euch auf dieser Seite ein bisschen verinnerlichen:

http://www.ghosttowngallery.com/
FEIERTAGE

22. Februar
Washington's Birthday
  • Nationalfeiertag bis 1970.


  • An jedem 22. Februar wurde der Geburtstag des ersten Präsidenten und Helden des Unabhängigkeitskrieges, George Washington, gefeiert.


  • In manchen US-Bundesstaaten galt auch der 12. Februar, der Geburtstag von Abraham Lincoln, dem Präsidenten während des Bürgerkrieges, als Feiertag.

30. Mai
Memorial Day
  • Der Memorial Day (Gedenktag) ist ein Feiertag, der zu Ehren der im Krieg für das Vaterland Gefallenen begangen wird.


  • Der Memorial Day geht auf den amerikanischen Bürgerkrieg zurück. 1868 erklärte General John Logan den 30. Mai zum ersten Mal zum Feiertag. Ursprünglich wurde an diesem Tag der toten Soldaten in diesem Krieg gedacht (nach dem Ersten Weltkrieg wurde dies auf alle amerikanischen Kriegsgefallenen ausgedehnt).


  • Traditionell werden an diesem Tag die Friedhöfe der Gefallenen und Gedenkstätten besucht, und die US-Flagge wird bis Mittag auf Halbmast gehisst.


04. Juli
Der Unabhängigkeitstag
  • Der amerikanische Unabhängigkeitstag (Independence Day) erinnert an die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776.


  • Zu dieser Zeit führten die Einwohner der Dreizehn Kolonien an der Ostküste Nordamerikas einen Krieg gegen den britischen König und das britische Parlament, weil sie sich unterdrückt fühlten. Der Krieg begann 1775, doch als er sich weiter hinzog, erkannten die Kolonisten, dass sie nicht nur für eine bessere Behandlung, sondern für ihre Freiheit von der Herrschaft Englands kämpften. Die Unabhängigkeitserklärung, unterschrieben von allen Anführern der Kolonien, betonte dies deutlich und zum ersten Mal in einem offiziellen Dokument wurden die Kolonien als Vereinigte Staaten von Amerika bezeichnet.


  • Mit Picknicks, patriotischen Paraden, Salutschüsse und einem Feuerwerke wird dieser amerikanische Feiertag seit 1777 gefeiert. Überall weht die amerikanische Flagge, Wimpeln und Dekorationen in weiß, rot, blau, um diesen Tag als Geburtstag der Vereinigten Staaten, als freie und unabhängige Nation, zu feiern.


  • Ein staatlicher, nationaler Feiertag wurde der 4. Juli jedoch erst nach dem Bürgerkrieg. Der Bundesstaat Massachusetts z.B. führte den Feiertag zwar bereits 1781 ein, aber es dauerte bis 1870, ehe der Kongress den Feiertag zu einem (unbezahlten) freien Tag für Staatsdiener machte. (erst ab 1941 wurde für den Feiertag auch Lohn gezahlt)


12. Oktober
Kolumbus-Tag
  • Der Kolumbus-Tag erinnert an die Landung des italienischen Seefahrers Christoph Kolumbus am 12. Oktober 1492 in der Neuen Welt.


  • Die erste, nachgewiesene Feier zu Ehren der Landung ist zurück zu führen auf den 12. Oktober, 1792 in Nex York City.


  • Italienische Einwanderer in San Francisco feierten zum ersten Mal den Kolumbus Tag 1869.


  • 1892 ermutigte Präsident Benjamin Harrison die Bürger zur 400. Jahresfeier.


  • Aber erst 1937 wurde der Tag offiziell von Präsident Roosevelt als "Columbus Day" betitel und 1971 als fester Nationalfeiertag eingeführt.

31. Oktober
Halloween
  • um 1830 bis 1850 von irischen Einwanderern nach Amerika gebracht.


  • Erfreute sich rasch Beliebtheit und wurde von anderen Einwanderkindern übernommen und auch von der weißen, amerikanischen Bevölkerung.


  • Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden Halloween-Parties im ganzen Land gefeiert und Kinder wie auch Erwachsene verkleideten sich.


  • Hauptsächlich waren es Parties auf kommunaler Ebene für die ganze Stadt.


Ende November
Thanksgiving
  • Das in den USA und in Kanada gefeierte Thanksgiving (engl. für „Danksagung“) ist eine Form des Erntedankfestes, weicht aber stark von den Bräuchen des europäischen Festes ab.


  • In den Vereinigten Staaten ist Thanksgiving ein staatlicher Feiertag, der am vierten Donnerstag des Monats November begangen wird. Das Fest zitiert Elemente aus dem Pionierleben der Pilgerväter und trägt somit einen gewissen nationalen Charakter. Thanksgiving ist in den Vereinigten Staaten auch das wichtigste Familienfest im Jahreskreis, außerdem werden von vielen Familien auch Freunde oder andere Gäste eingeladen. In seinem Mittelpunkt steht eine große Mahlzeit (häufig Abendessen).


  • Es gibt verschiedene Ansichten darüber, wo der Startpunkt für Thanksgiving-Festlichkeiten zu setzen ist. Die erste bekannte Erntedankfestlichkeit in Nordamerika wurde wohl von Francisco Vásquez de Coronado und dem Stamm der Caddo am 23. Mai 1541 im Gebiet des heutigen Texas begangen. Dabei wurde die Entdeckung von Nahrungsmitteln durch die Expedition des Spaniers gefeiert.


  • Ein ähnliches Fest fand einige Jahre später am 8. September 1565 in St. Augustine, Florida, statt, wo Pedro Menéndez de Avilés und seine Leute ihre sichere Landung in der „Neuen Welt“ feierten.


  • Das erste anglophone Erntedankfest fand möglicherweise 1578 auf Neufundland statt, wo der Seefahrer Martin Frobisher die vermeintliche Entdeckung der Nordwestpassage feierte.


  • Ein weiteres Fest wurde am 4. August 1619 im heutigen Virginia begangen, wo 38 Kolonisten ihre Ankunft aus England feierten.


  • Als die Pilgerväter bei Plymouth Rock in Massachusetts strandeten, feierten sie zusammen mit den einheimischen Wampanoag-Indianern, im Herbst 1621, ein dreitägiges Erntedankfest. Ohne deren Hilfe, hätten sie den folgenden Winter nicht überlebt. Es ist dieses Fest, auf das sowohl die Amerikaner als auch die Kanadier ihr Thanksgiving zurückführen. Die Loyalisten brachten das amerikanische Thanksgiving nach dem Unabhängigkeitskrieg nach Kanada.

    • Fürs Spiel
      Einen ersten Thanksgiving-Day als US-Präsident propagierte George Washington am 3. Oktober 1789. US-Präsident Abraham Lincoln entschied am 3. Oktober 1863, dass er als nationaler Feiertag künftig am letzten Donnerstag im November eines jeden Jahres begangen werden soll.
  • Bräuche
    • Zum traditionellen Thanksgiving-Essen gibt es Gerichte, wie sie es vermutlich am ersten Thanksgiving-Fest gegeben haben soll. Das Menü wird überwiegend aus ursprünglich nordamerikanischen Lebensmitteln zusammen gestellt: einen gebratenen und gefüllten Truthahn (roasted turkey) mit einer reichhaltigen Auswahl an Beilagen und Nachspeisen wie Preiselbeersauce (cranberry-relish), Süßkartoffeln (sweet potatoes), Apfel- und Kürbisauflauf (pumpkin pie) sowie verschiedene Gemüse wie Squash, grüne Erbsen und Mais. Zweithäufigstes Thanksgiving-Fleisch – in der Regel anstelle Truthahn – ist Schwein.

      Das Thanksgiving-Essen wird oft von einem Dankgebet begleitet oder, dass jeder der Reihe nach sagt, wofür man in diesem Jahr besonders dankbar ist. Solche Bräuche variieren stark von Familie zu Familie oder dem jeweiligen Freundeskreis.

      Ein bekannter Brauch an Thanksgiving ist außerdem das Brechen des Gabelbeins (wishbone) des Truthahns. Hierzu wird dieser Knochen getrocknet und dann von zwei Festteilnehmern mit je einem kleinen Finger auseinandergezogen. Derjenige, dessen Stück nach dem Bruch das größere ist, hat einen Wunsch frei.


DEZEMBER
WEIHNACHTEN

(Hier wurden nur geschichtlich alle Aspekte des Weihnachtsfestes zusammengetragen, die für unser Spiel notwendig sind. Was sich von dem, was wir heute kennen, nicht hier im Text finden lässt, gab es bis um 1878 nicht. Darüber hinaus hing das Feiern auch einfach davon ab, aus was für einer Familie man stammte, ob deutsch, holländisch, englisch... also ob am Abend des 24.12. oder morgens am 25.12. gefeiert wurde...)
  • Im 17. Jahrhundert war es im kolonialen New England noch verboten Weihnachten ausgelassen zu feiern. Thanksgiving war zu dieser Zeit der zentrale Feiertag im Jahr. 1659 wurde es unter der streng gläubigen Führung der Puritaner sogar per Gesetz verboten Weihnachten zu feiern. Doch durch den Zustrom an Deutschen, Holländer, Italienern, Engländern und v.a. veränderte sich die Ansicht über das Fest. Der Staat Louisiana führte die Weihnachtsfeier als Feiertag 1837 schließlich ein. Legalisiert wurde der Feiertag allerdings erst 1875 durch den Kongress. Aber weitgehendst war der Tag nicht wirklich überall wichtig oder wurde gar gefeiert. Nur in den gläubigen Gemeinden und christlichen Familien. Zehn Jahre später, 1885 gab es ein Gesetz, dass Bundesangestellte an Weihnachten frei bekamen. Zu einem nationalen Feiertag wurde Weihnachten in den Staaten recht spät. Erst zwischen 1894 bis Anfang 1900.


  • Auch wenn Weihnachten in Amerika lange nicht als besonders wichtiger Feiertag angesehen wurde, gab es genug Christen, die sich von den traditionellen Eindrücken der Einwanderer mitreißen ließen. Der deutsche Weihnachtsbaum zog in die Häuser ein, geschmückt mit Lebkuchen und Zuckerstangen und der holländische Santa Claus wurde zur zentralen Figur. Die frühste Erwähnung von Santa Claus mit Weihnachten gibt es aus einer USA Zeitung von 1773.
    Jahre später wurde Santa Claus zwischen 1804 und 1821 zu einer elfengleichen Figur, bekleidet mit Pelzmantel in einer arktischen Landschaft mit Rentieren und Schlitten. Möglicherweise bediente man sich dabei wieder Anglo-Amerikanischen und Holländisch-Deutschen Einflüssen.
    Auch übernommen wurde die holländische Tradition, dass Kinder ihre Holzschuhe mit Geschenken gefüllt bekamen. Doch änderte man es hier auf Socken ab, die am Kamin befestigt wurden. Zu diesem Zeitpunkt (1822) war der Weihnachtsbaum noch kein fester Bestandteil des amerikanischen Festtages.


  • Um 1841 gab es den ersten „echten“ Weihnachtsmann, als ein Geschäftsmann in Philadelphia einen Mann als Kriss Kringle (So heute der angeblich „echte“ Name von Santa Claus, aber abgeleitet wurde aus dem dt. Christkindel) einstellte, der auf einen Kamin seines Ladens klettern sollte.


  • Den roten Santa Claus verdankt Amerika einem Mann namens Thomas Nast, ein bekannter politischer Karikaturist, der für die Harper's Illustrated Weekly, von 1863 bis 1886 zeichnete. Zu Weihnachten 1866 gab es von ihm eine Sammlung von Darstellungen des Santa Claus. Diese Zeichnungen wurden von George P. Walker benutzt, um daraus fünf kolorierte Bilder für ein Gedicht in dem Kinderbuch „Santa Claus and His Works“ (ca. 1870) zu machen. Dabei wird Santa als ein übergewichtiger, weiß bärtiger Elf dargestellt, der einen rot-braunen Mantel trägt. Das war die erste Darstellung eines roten Santa Claus.


  • Bis nach dem Bürgerkrieg gab es auch unterschiedliche Geschichten um Santa Claus – mal zogen Rehe seinen Schlitten, dann wieder Rentiere. Mal arbeiteten Elfen bei ihm in der Werkstatt, mal nicht. Möglicherweise geht die „Legende“ um Elfen in seiner Werkstatt auf die Zeit nach dem Bürgerkrieg zurück. (Und möglicherweise wurde dieses Element der deutschen Mythologie um fleißige Zwerge entnommen).


  • Auch gab es Geschichten um Santa Claus, die behaupteten, er würde zusammen mit seinem Hund und seinen Fernglas auf der Suche nach artigen Kinder das ganze Jahr über sein. Und natürlich kam auch auf, dass Santa Claus am Nordpol wohne.


  • Sein typisches Aussehen mit schwarzen Stiefeln und Gürtel, der einen knall roten Mantel mit weißen Pelz zusammen hält und der roten Zipfelmütze, kam erst viel später um 1885 auf und erst ab 1920 war es Standard-Darstellung von Santa Claus.


  • Der heute oft als Santa Claus echter Name verwendete Name „Kriss Kringle“ ist allerdings ein Mischmasch aus dem dt. Christkind, Kistkindlein und Kristkindl, das im englischen zum Christ Child wurde und in die neu geformte Tradition des Kontinents mitaufgenommen wurde. Um 1842 wurde daraus „Kriss Kringle“. Ungleich Santa Claus füllte Kriss Kringle nicht die Socken, sondern legte die Geschenke der dt. Tradition nach unter den Baum.

DER WEIHNACHTSBAUM
Wann genau der Weihnachtsbaum in Amerika Einzug hielt ist unklar. Eine erste richtige Dokumentierung gibt es erst ab dem Jahr 1821, und da waren es wahrscheinlich Holländer in Pennsylvania. Um 1838 wurde der Weihnachtsbaum in New England sehr beliebt.
Der erste Handel mit Weihnachtsbäumen gab es 1848 auf Märkten in Philadelphia. 1851 gab es den ersten Weihnachtsbaumstand in New York City. Einen ersten, dekorierten Weihnachtsbaum beim Weißen Haus, gab es 1856. Um diese Zeit herum wurde es auch „modern“ seinen Baum mit Weihnachtsbaumkerzen zu zieren. (erste elektrische Weihnachtsbeleuchtung in New York City, 1882)

WEIHNACHTSBAUMSCHMUCK
Geschmückt wurde der Baum auch in Amerika zum Teil mit dem, was es gab (im Westen) und was von den europäischen Ländern über den Teich kam – Äpfel, Süßigkeiten, ein Stern oder Engel auf der Spitze bis zum 17. Jahrhundert. Dann kam Glas geblasener Baumschmuck aus Deutschland 1870 in Amerika dazu, sowie Engelshaar. Der erste patentierte Christbaumständer gab es ab 1876.

WEIHNACHTSESSEN
Das traditionelle Weihnachtsessen wurde wieder von den Immigranten geprägt und natürlich war es von Heim zu Heim verschieden:

Austern, Fisch, Fleisch, Geflügel und Brot gehörte lange im 17. Jahrhundert zu einem traditionellen Essen. Der typische Eierpunsch kam sehr viel später dazu, weit nach 1750. Er entstand dadurch, dass man Rum dem französischen Getränk lait de poule hinzufügte.

Auch Wildschwein, Rostbraten, Hackbraten, Kuchen, Plum Pudding, Zuckerpflaumen, kamen mit der Zeit zum traditionellen Essen hinzu. Auch der Gänsebraten.

In manchen Gegenden wurde das typische Erntedankessen an Weihnachten übernommen, bestehend aus Truthahn, Kürbis, Mais, Limabohnen und Cranberries.

Diese Gerichte hatten sich bis ins 19. Jahrhundert etabliert. Ein typisches Weihnachtsessen um 1875 bestand aus einem gefüllten Truthahn mit Austern.

Typische neue, amerikanische Weihnachtslieder:

1850 “It Came Upon a Midnight Clear" von Edmund H. Sears (Wayland, Mass.) und Richard Willis,
1857 "We Three Kings of Orient Are" von John H. Hopkins, Jr.,
1868 “O Little Town of Bethlehem" von Phillips Brooks and Lewis H. Redner

Geschenke
Geschenke zu Weihnachten waren im frühen Amerika nichts weiter, als die Bitte der Ärmsten um Essen und Geld an die Reichsten. Später, um 1820 wurde von holländischen Immigranten das Schenken von Geschenken von Eltern an ihre Kinder übernommen. Die kommerziell angelegten Weihnachtseinkäufe wurden vermarktet, um die Depression von 1839-40 zu überwinden.[/list]
DIE GESELLSCHAFT

UMGANGSFORMEN

Das Händeschütteln in anderen Ländern [Wikipedia]]

In vielen anderen Ländern ist das Händeschütteln kaum üblich. In den Vereinigten Staaten z. B. ist diese Geste bestenfalls gebräuchlich, wenn zwei Personen einander erstmals vorgestellt werden. Besonders ungebräuchlich ist das Handschütteln unter Frauen. Auch ein Arzt wird in den USA niemals per Handschlag begrüßt. In Frankreich ist das Handschütteln jedoch sehr üblich.

Heute noch wird nur bei offiziellen Vorstellungen oder geschäftlichen Anlässen die Hand zur Begrüßung geschüttelt – und wenn, dann nur kurz. Generell gibt es in den Vereinigten Staaten weniger Körperkontakt als in unseren Breitengraden. Auch der Körperabstand zueinander ist größer. Er beträgt ungefähr eine Armlänge. Fürs Spiel eher unwichtig, aber sicher interessant, weil es sich aus der Geschichte entwickelt hat: in konservativen Kreisen wird von einem Mann erwartet, dass eine Frau bei Begrüßungsrunden ihm zuerst die Hand reicht – als Zeichen, dass sie von ihm begrüßt werden möchte.

Auch ganz schick zur damaligen Zeit in Amerika war es, dass ein Mann bei einer Begegnung mit einer Frau auf der Straße seinen Handschuhe auszuziehen hatte, um die Dame zu grüßen. Auf einem Ball, in der Oper oder auf einer Hochzeit war es ihm gestattet, den Handschuhe anzubehalten....
DIE GESELLSCHAF

AUFKLÄRUNG & SEXUALITÄT

In unseren Köpfen herrscht zurecht ein sehr prüdes Bild über Aufklärung und Sexualität im 19. Jahrhundert vor. Dies ist nicht nur ein amerikanisches Phänomen, sondern betraf auch Europa und ging vor allem von der Mittel- und Oberschicht aus. In Amerika trug die Prüderie enorme Blüte und gipfelte sogar in Gesetze, die es erst ermöglichten, dass in Amerika ab 1873 Sexualität völlig verbannt wurde.


Weitere Fakten:
  • tabuisiert in Bürgerfamilie; kein vorehelicher Geschlechtsverkehr erlaubt; doppelte Moral
  • lockerere sexuelle Umgangsformen auf dem Land und in der Arbeiterschaft: viele uneheliche Kinder
  • mangelnde Aufklärung
  • schlechte Verhütungsmethoden, primitive Abtreibungen
  • häufige Schwangerschaften; große Geburtenzahl
BUCHTIPP

Auf Focus.de wird gerade ein Buch zum Mythos Wilder Westen vorgestellt. Las sich ganz interessant:

ERFINDUNGEN

Ein kleiner Überblick wichtiger Erfindungen, die für unsere gespielte Epoche bereits eine Rolle spielen, keine Gewährleistung auf Vollständigkeit.


⇒ Dampfschiff "Clermont" (1807, Fulton)

⇒ Buchdruckschnellpresse (1812, Koenig)

⇒ Lokomotive (1814)

⇒ Fahrrad (1817 als Laufrad in Mannheim erfunden, 1861 Anbringung von starren Pedalen, die führte 1870 zum Hochrad, 1878 eingeführter einseitiger Kettenantrieb des Hinterrads)

⇒ Elektromagnetismus (1820, Oersted)

⇒ Blindenschrift (1825)

⇒ Fotografie (1826)

⇒ Schiffsschraube (1826, Ressel)

⇒ Ohmsche Gesetze (1826, Georg Simon Ohm)

⇒ Streichholz (1827)

⇒ Elektromagnetische Induktion (1831, Michael Faraday)

⇒ Grundgesetz der Elektrolyse (1833, Faraday)

⇒ Elektromotor (1834)

⇒ Revolver (1835)

⇒ Colt (1836)

⇒ Elektromagnetischer Schreibtelegraf (1837-1843, Samuel Morse, entwickelte auch das Morsealphabet)

⇒ Gummireifen (1839)

⇒ Narkose (1844 erste Anfänge mit Lachgas, 1846 Versuche mit Äther = Geburtsstunde der modernen Anästhesie, 1847 erste Anwendung von Chloroform)

⇒ Nähmaschinen in Amerika (1839 bis '46 durch Elias Howe entwickelt, 46 patentiert, aber wegen dem Preis von 300 Dollar nie produziert. Versuch in England zu verkaufen. Inzwischen "Diebstahl" seines Patentes durch Isaac Merrit Singer, der für 100 Dollar das Stück produzierte, Einnahmen von 8000 Dollar wöchentlich mussten per Gericht mit Howe geteilt werden. 1862 gründete Singer eine Firma und stellte die Nähmaschinen in Serie her, zeitgleiche Entwicklung in Amerika durch James Gibbs, der 1852 patentierte und herstellte)

⇒ Nitroglycerin (1847, Sobrero)

⇒ Personenaufzug (1852, Otis)

⇒ Luftschiff (1852 erster Flug mit Dampfmaschine betrieben in Frankreich)

⇒ Elektrische Glühlampe (1854, Goeel)

⇒ Asphalt als Straßenbelag (1854)

⇒ Zelluloid (1856, erste Entdeckung des Kunststoffes, erst 1870 patentiert, galt als günstiges Imitate von Luxusartikeln aus Naturstoffen wie Elfenbein, Ebenholz, Horn, Schildpatt oder Perlmutt, wurde für Messergriffe oder Spielzeug verwendet)

⇒ Evolutionstheorie von Charles Darwin (1858)

⇒ Erdölbohrungen in den USA (1859, Drake)

⇒ Verkauf auf Abzahlung (ca. 1862 Erfunden durch Isaac Merrit Singer)

⇒ U-Boote (1862 - 64 Einsatz erster funktionstüchtiger U-Boote im amerikanischen Bürgerkrieg, waren handbetrieben)

⇒ Schreibmaschine (1864, 1874 Serienherstellung durch Remington)

⇒ Dynamomaschine (1866, Siemens)

⇒ Stahlbeton & Dynamit (1867)

⇒ Periodensystem der Elemente (1869)

⇒ erste Transkontinentalbahn (1869) verbindet den Osten mit dem Westen der USA

⇒ Verbessertes Telefon (1876-78, Bell, Gray)

⇒ Viertaktmotor (1876, Nikolaus Otto)

⇒ Phonograph (1877 von Thomas Edison erfundenes Aufzeichnungsgerät von Stimmen und Musik)
SCHIMPFWÖRTER DES 19. JAHRHUNDERTS

Ein kleiner Überblick an Schimpfwörter, mit denen man sich im 19. Jahrhundert den Mund verbrennen konnte. Natürlich wurde auch damals schon das F- und S-Wort fröhlich benutzt.


Top Ten der Schimpfwörter

1. Balls - Kurzform von ballocks (=Eier, Hoden)
2. Bootlicker - gleiches Wort wie ass-licker (=Speichellecker)
3. Cherry - vulgärer Ausdruck für eine junge Frau
4. Quim - Ausdruck für das weibliche Geschlechtsteil (=Möse)
5. Strumpet - Umgangssprachlich für "Hure", so wie unser altes Wort "Dirne"
6. Blazes - Wort für Hölle oder den Teufel
7. Cussed - "verflucht", "verdammt", "verwünscht", "verteufelt"
8. Dratted - ein Kraftausdruck oder verwendet für "verdammt"
9. Lickfinger/Lick-spittle - Arschkriecher
10. Tarnation/Nation - "verdammt"

PLUS fünf weitere, überraschend "unartige" Wörter:

1. Bull - war ein Tabu-Wort, weil es mit der sexuellen Manneskraft in Bezug gebracht wurde, gut erzogene Menschen sagten damals eher so etwas wie "cow brute", "a gentleman cow", "a top cow", oder "Zuchtbulle".
2. Dad - beschönigende Beschreibung für "Gott"
3. Dickens - Wort für den Teufel, wurde benutzt in Ausdrücken wie "In what the Dickens are you doing?" (=Was zum Teufel machst du da?)
4. Inexpressibles - ein beschönigter Ausdruck für Unterhosen oder Hose. Das kommt daher, dass damals alles um das Thema Beine extrem privat war. Man benutzte auch nicht das englische Wort "legs" sondern eher "limb".
5. Mary - ein Wort für "homosexuell"

Quelle:www.unhingedhistorian.com/2013/01/top-ten-awesome-victorian-swear-words.html

Weitere Schimpfwörter

bloody (=verdammt, scheiß-), bugger (=Scheißkerl, Arschloch, Mistkerl, Lümmel, Flegel, Scheißer), cocksucker, go to hell, goddamn,