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Normale Version: [LEXIKON] - MÄNNER
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MÄNNER IM VIKTORIANISCHEN ZEITALTER

MÄNNERBEKLEIDUNG

Eine kleine Linkauswahl zu typischen Kleidungsstücken im 19. Jahrhundert
DIE ROLLE DES MANNES
  • Männer waren das Familienoberhaupt, der Patriarch, der allem vorstand und über alles im Haushalt bestimmte.
  • Er hatte das Recht darauf, dass sich ihm jeder unterstellte und gehorchte.
  • Er hatte das Züchtigungsrecht gegenüber seiner Kinder, seiner Ehefrau und sogar seinen Angestellten.
  • Er hatte jedoch auch die Pflicht für seine Frau und seine Kinder zu sorgen und zu beschützen.
  • Ein Mann war damals ein aufrechter Christ, der als gutes Beispiel in religiösen Dingen seinem Haushalt vorausging.
  • Heiratete ein Mann, ging der gesamte Besitz seiner Frau in den seinen über.
  • Verheiratete Männer besaßen auch die Kontrolle über jedes Gehalt, das seine Frau verdiente.
  • Ein Ehemann konnte damit das Geld seiner Frau ausgeben, wie es ihm beliebte, ihren Besitz sogar verkaufen oder verschenken, während sie ohne seine Zustimmung (gesetzlich sogar verboten), nichts dergleichen tun durfte.
  • Diese dem Mann vom Gesetz gegebene Rechte konnten von Ehepaar zu Ehepaar unterschiedlich geregelt werden. Nicht jeder wird sie so streng ausgelegt haben.
  • Je nach Bundesstaat war per Gesetz geregelt, dass ein Teil des Vermögens eines Mannes seiner Frau gehörte, wenn sie kinderlos geblieben sind.
  • Von Männern wurde erwartet, dass sie sich um das öffentliche Leben kümmerten und interessierten - Politik, Wirtschaft und sozialer Wettstreit, während sich die Frauen um Heim, Familie und Moral kümmerten.
  • Im Laufe des 19. Jahrhunderts fand jedoch eine Emotionalisierung statt - die Fürsorge des Vaters und Ehemanns war gesellschaftlich auf einmal erwünscht, während der Mann im Beruf weiterhin Mut, Stärke, Tatkraft und Vernunft beweisen musste. Dies führte tatsächlich damals zu Spannungen, weil nicht jeder Mann diesem Bild gerecht werden konnte. Viele fühlten sich überfordert mit dem Bild des Mannes auf der Arbeit und der Frage, ob er genug Zeit mit der Familie verbrachte. Wer dem Drängen der Familie nachgab, galt schnell als Pantoffelheld.
  • Söhnen wurde bei der Erziehung schon eingeimpft, dass nur Leistung und Bildung zählte, wer sich dem verweigerte, galt als schwarzes Schaf und Versager.
  • Besonders angesehen waren die Selfmade-Macher. Wer aus eigener Kraft seinen Aufstieg damals erreichte, egal wie seine finanzielle, soziale oder kulturelle Startbedingung war, war gesellschaftlich hoch geachtet.
  • Die Männer des 19. Jahrhunderts waren ständig von der Angst getrieben den Ansprüchen nicht zu genügen, nicht genug Stärke zu demonstrieren, zu wenig zu verdienen oder keinen Erfolg zu haben.
  • Aus dieser Angst heraus galt es für den Mann von damals als unglaublich wichtig, seinen Körper zu beherrschen - mit Diäten, Mäßigkeit, Übungen und ständiger Selbstverbesserung.