Camden Village

1848 brach eine kleine Gruppe Pioniere von Boston auf, um sich dem Goldrausch im Westen hinzugeben. Voller Hoffnung auf ein besseres Leben. Darunter auch Richard Camden, ein Farmer, verheiratet und Vater von drei Söhnen und einer Tochter. Mit seiner Familie sah er sich die kommenden 4 Monate einem langen und gefährlichen Weg gegenüber. Als es zu Diebstählen unter den Siedlern kam, beschlossen sie einen Anführer zu wählen, der für Ruhe und Ordnung sorgen sollte. Die Wahl fiel auf Richard.

Beschwerlich war die Reise. Man trotzte Unwettern, erlitt Radbrüche, musste sich von verletzten Tieren trennen und begrub sogar 12 Siedler, die wegen Krankheiten auf dem Weg starben. Man feierte aber auch Geburten und Hochzeiten. Auch Richard verlor einen Sohn, der durch einen Biss einer Klapperschlange ein Grab im „no man’s land“ erhielt. Der Treck durchquerte Wyoming, das mit fruchtbarem Ackerland und saftigen Weiden zum Bleiben einlud. Ein Teil der Reisenden trennte sich vom Treck, darunter Richard Camden, der mit insgesamt 20 anderen Familien sein Glück in Wyoming suchen wollte.

Mutig zog man weiter gegen Norden und ließ sich in mitten einer wunderschönen Landschaft, umgeben von schneebedeckten Bergen, Wäldern, Flüssen und Seen nieder. Aus dem Planwagenlager wurde schnell eine Zeltstadt und erste Geschäfte wurden gegründet. Farmer und Rancher steckten ihr Land ab und begannen mit ihrer Arbeit. Doch nach einem ersten Indianerüberfall kehrte Ernüchterung ein. Die Siedler ersetzten ihre Zelte mit Holzhäusern und sahen sich bald einem echten Boom ausgesetzt, als auch in ihrer Gegend Gold gefunden wurde. Der Ort wuchs schnell und auch an anderen Stellen in der Umgebung wurden Ortschaften gegründet. Die Eisenbahn wurde durch Wyoming verlegt und die Armee schickte Soldaten zur Gründung eines Forts, um die Indianer zurückzudrängen. Richard Camden, Mitbegründer, wurde zum ersten Bürgermeister gewählt und ihm zu Ehren erhielt auch die Ortschaft seinen Namen: Camden Village.

Noch heute kümmert sich Richard um das Wohl „seiner Stadt“ und wird jedes Mal wieder zum Bürgermeister gewählt. Ihm liegen seine Bürger am Herzen, aber auch das Wohl der gesamten Stadt.
Auch wenn sich das Stadtbild in den letzten 31 Jahren erheblich verändert hat, sind die Einwohner von Camden Village stolz auf ihre Geschichte und Gründung und feiern an jedem 10. Oktober Gründerfest.

Viele Abenteuer liegen bereits hinter den Einwohnern und weil man unlängst erst einem boshaften Outlaw getrotzt, eine ganze Bande ausgehoben und den Wilden einen Prozess gemacht hat, schaut der ganze Ort nun mit viel Freude auf die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitsfest. Zwar überschattet die kürzliche Entführung eines Mädchens und zwei Brände im Ort den Frieden, aber dennoch bereitet sich jeder auf das Fest vor.